Jahreskonzert 2019

An ein Konzert zu gehen ist für mich nichts Neues. Obwohl ich wahrscheinlich schon häufiger selbst konzertiert habe, als zugehört. Allerdings war unter all diesen Konzerten nie reine Blasmusik. Wenn Bläser, dann waren da immer noch Streicher (z. B. ich mit der Geige) dabei. Wieso ich noch nie an einem Blasmusikkonzert war? Weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Weil ich so beschäftigt war, den Spielern zuzuschauen, musste ich mich ab und an besonders auf die Stimmung der Musik konzentrieren. Alle Stücke – das Thema war Nordamerika – passten wunderbar zusammen und haben einen über den Abend hinweg in eine andere Welt entführt. Unterstützt wurde dies prima durch die eindrücklichen Bilder, die auf die Leinwand projiziert wurden. Etwas schade war, dass der Spannungsbogen durch die Tambouren etwas unterbrochen wurde, aber das war wohl aufstellungstechnisch nicht anders möglich.

Auch ungewohnt für jemanden, der sich klassische Konzerte gewöhnt ist, war die Stimmung nach dem Konzert. Das Stadttheater Winterthur als Veranstaltungsort bot den perfekten Rahmen für ein geselliges Zusammensein bis spät in die Nacht. Alles in allem war der Abend für mich sehr eindrücklich und unterhaltsam. Ich freue mich bereits auf das nächste Konzert der Stadtmusik Winterthur.

Gerade als Streicherin ist mir die Intonation besonders wichtig, die ich leider bei vielen Bläsern bisher vermisst habe. Zudem stellte ich mir unter dem Wort «Blech» immer etwas Kaltes vor. Also mied ich diese Besetzungen.

Anders war es, als ich die Einladung von Nicole erhalten habe. Ich wusste, die Familie Kesselring ist sehr musikalisch und so muss logischerweise auch das Orchester, in dem die ganze Familie mitspielt, Qualität haben. Doch meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Der Klang war alles andere als kalt und besonders divers. Mit grossem Interesse lauschte ich den unterschiedlichen Klangfarben, die enorm vielfältig waren, je nachdem welche Register spielten. Und dabei konnte ich das Spektakel in vollen Zügen geniessen, da ich nie durch eine schlechte Intonation abgelenkt wurde.

Bericht: Stefanie Brühlmeier

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